Im Rollstuhl den Jakobsweg pilgern – dank Freunden und Teamwork

Stand

Geht nicht, gibt’s nicht. Tobias aus Mössingen sitzt im Rollstuhl und pilgert 2022 den Jakobsweg. Zusammen mit seinen Freunden meistert er jede Hürde.

Wenn ich denke, ich schaffe das nicht, sage ich mir: Mensch, du warst auf dem Jakobsweg, dann wirst du das auch hinbekommen. 

Im Juni 2022 pilgert Tobias zusammen mit einer Gruppe aus Freunden und einem Filmteam den Jakobsweg.  

Teamwork: Zusammen schafft man alles  

Gemeinsam legen sie eine Strecke von 230 Kilometern zurück. Trotz vieler Schwierigkeiten ist Aufgeben keine Option: „Wir wollten ja beweisen, dass wir das gemeinsam mit dem Rolli schaffen können“, sagt Tobias.  

Außerdem hatten wir ein Spendenprojekt für Kinder in Indien gestartet, mit dem Ziel so viele Kilometer wie möglich zu laufen. Knapp 10.000€ kamen zusammen.

Intensive Vorbereitung  

Ein Freund, der den Weg zehn Jahre zuvor schon einmal gegangen ist, hatte damals die Idee, Tobias zu fragen, ob er beim Revival dabei sein will. „Wenn es dazu eine Möglichkeit gibt?“ – „Ja, klar.“ Damit startete eine zweijährige Organisationsphase. Tobias braucht unterwegs etwas mehr Equipment als die anderen: zum Beispiel einen Duschrolli und ein Nachtbeatmungsgerät. 

Viel Gepäck 

In Spanien angekommen, startet die Gruppe auf dem Jakobsweg in Astorga. Tobias wird in einem Wanderrolli mit einem Rad abwechselnd von vier Freunden die vielen Kilometer geschoben. Das Equipment und den Großteil des Gepäcks transportieren sie in einem alten Schieberolli. „Wenn einer gefehlt hätte, hätten wir das nicht geschafft.“  

Zusammen können sie jede Hürde meistern: von holprigen Steinwegen, über hohe Berge bis hin zu Herbergen, zu denen sie Tobias die Treppen hinauftragen. „Als Rollstuhlfahrer lernt man zu vertrauen“, sagt Tobias. „Denn wenn man nicht vertraut, dann kann man nichts erleben.“ Nach zwölf Tagen pilgern erreicht die Gruppe in Santiago ihr Ziel und liegt sich erschöpft, aber überglücklich in den Armen.  

Es braucht nur Mut und die richtigen Freunde, dann kann man gemeinsam alles erreichen. 

Mehr Heimat

Der Kampf ums Überleben in der Kriegsgefangenschaft

Als der zweite Weltkrieg vor 75 Jahren zu Ende ging, kam der damals 19-jährige Flakhelfer Rolf Sachweh in Kriegsgefangenschaft. Für den Soldaten erneut ein Kampf ums Überleben.

Schreinermeister Jürgen: Retten statt Wegwerfen

Schreinermeister Jürgen aus Lahnstein hat es sich zur Mission gemacht, Kulturgüter vor dem Müllcontainer zu retten. Er restauriert sie oder lässt aus den alten Materialien etwas Neues entstehen.

Stand
Autor/in
SWR