Seit den Übergriffen der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und den anschließenden Kämpfen im Gaza-Streifen ist die Kluft zwischen Juden und Muslimen tiefer denn je. Antisemitische Übergriffe und Hetze sind seitdem auch hier in Europa an der Tagesordnung.
Arabische, christliche und jüdische Studierende aus Heidelberg wollen dagegen angehen und haben das Social-Media-Format „ArabsAsk“ entwickelt, das sich vor allem an junge Musliminnen und Muslime richtet. In kurzen Videos in arabischer Sprache mit englischen Untertiteln auf Tiktok, Facebook und Instagram wollen sie über das Judentum aufzuklären und der oft einseitigen Berichterstattung vieler arabischer Medien etwas entgegensetzen.
Doch ihr Engagement stößt nicht auch auf heftige Kritik aus der muslimischen Community.
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Tagesgespräch Islamratsvorsitzender Kesici: "Überlegen uns jetzt zweimal, was wir sagen“
Zu Beginn der Islamkonferenz hat Innenministerin Faeser von muslimischen Verbänden eine klare Verurteilung des Hamas-Angriffs vom 7. Oktober gefordert. Burhan Kesici, Vorsitzender des Islamrates, sieht diese Äußerung kritisch. "Wir sind ziemlich erstaunt darüber, weil wir uns als Muslime klar gegen den Terror der Hamas geäußert haben. Deshalb finden wir diese Forderung unberechtigt", so Kesici im SWR. Muslime in Deutschland würden seit dem Hamas-Angriff vermehrt unter Generalverdacht stehen beim Thema Antisemitismus. "Wir sind jetzt in der Situation, wo wir uns zweimal überlegen, was wir sagen, weil wir missverstanden und missinterpretiert werden", erklärt Kesici. Es gebe eine bestimmte Erwartungshaltung an Muslime, wie sie sich zu äußern hätten. "Selbstverständlich haben wir den Terror der Hamas verurteilt. Aber wir haben auch auf die Situation im Nahen Osten aufmerksam gemacht, die seit über 50 Jahren vorhanden ist. Und das ist etwas, das von der Mehrheitsgesellschaft nicht gewollt wird", so der Vorsitzender des Islamrates im SWR2-Tagesgespräch mit Gerhard Leitner