Maria Nosbüschs Großeltern standen vor einem großen Problem. Ihr Hausarzt war in Rente gegangen. Mitten in der Eifel einen neuen Allgemeinmediziner zu finden, sei sehr schwer und eine große Belastung für die beiden gewesen.
Sie hätten sich ständig Gedanken darüber gemacht, wie ihre Gesundheitsversorgung auf dem Land in Zukunft aussieht, erzählt die angehende Medizinerin.
Praxis auf dem Land hat viele Vorteile
Nosbüsch möchte deshalb nach ihrem Studium eine Hausarztpraxis in der Eifel eröffnen. Neben der ärztlichen Versorgung, sieht sie noch andere Vorteile darin, nicht in einer großen Klinik zu arbeiten, sondern als Hausärztin auf dem Land.
Vor allem die persönliche Bindung zu den Patientinnen und Patienten spiele für sie eine wesentliche Rolle. Man kenne die Menschen, kenne die Familien und wisse woher sie kommen, sagt Nosbüsch. Dadurch sei eine ganz andere Beziehung zu ihnen möglich.
Die angehende Medizinerin sieht aber auch private Vorteile in einer Praxis auf dem Land. Beispielsweise sei es dort ihrer Ansicht nach deutlich einfacher, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen.
Auch Wege ins Krankenhaus sind weit
Aber nicht nur die Versorgung durch die Hausärzte sei in der Eifel schwierig, sagt Nosbüsch, die dort ein Jahr als Rettungssanitäterin gearbeitet und einen Rettungswagen gefahren hat.
Besonders problematisch fand sie, wenn Patienten beispielsweise aufgrund einer Augenverletzung mit dem Krankenwagen bis nach Trier ins Krankenhaus gebracht werden mussten. Denn in Gerolstein oder Prüm könnten solche Verletzungen nicht behandelt werden.
Die Fahrt habe häufig eine gute Stunde gedauert, da die Wege sehr kurvenreich und schmal seien. Das habe teilweise für kritische Situationen gesorgt. Oft komme in solchen Fällen zwar der Rettungshubschrauber - aber eben nicht immer.
Unterstützung durch Stipendium des Eifelkreises Bitburg-Prüm
Nosbüsch studiert in Ungarn. Das Studium ist komplett auf Deutsch und wird hier auch anerkannt. Unterstützt wird sie durch ein Stipendium des Eifelkreises Bitburg-Prüm.
Pro Semester erhält sie 4.000 Euro, die sie nicht zurückzahlen muss. Als Gegenleistung verpflichtet sie sich, mindestens zehn Jahre als Hausärztin im Eifelkreis tätig zu sein.
Allerdings wäre das, so Nosbüsch, finanziell sehr schwierig geworden, räumt sie ein. Deshalb ist sie dankbar, dass es das Angebot des Eifelkreises gibt.
Leben auf dem Land muss attraktiver werden
Dass der Landkreis versucht, durch das Stipendienangebot mehr junge Medizinerinnen und Mediziner aufs Land zu locken, findet Nosbüsch gut.
Ihrer Ansicht nach müsse das Leben auf dem Land aber allgemein noch attraktiver werden, sodass junge Menschen motiviert werden, dort sesshaft zu werden.