Die Long-Covid-Ambulanz in Koblenz bekommt nach eigenen Angaben weit mehr Anfragen, als sie auf Dauer bewältigen kann. Das sagte die Leiterin Astrid Weber dem SWR. Aktuell gebe es etwa 50 Anfragen pro Woche von Menschen, die an den Spätfolgen einer Corona-Infektion leiden. Die Long-Covid-Ambulanz in der Koblenzer Innenstadt wurde im Mai eröffnet.
Zu viele Long-Covid-Patienten in Koblenz
Diese Patientinnen und Patienten müssten inzwischen oft lange auf einen Termin in der Long-Covid-Ambulanz Koblenz warten. Langfristig sei das nicht zu stemmen, sagt die Medizinerin. Wer sich momentan anmelde, bekomme erst im Februar einen Termin. Sie fordert deshalb, dass es in Rheinland-Pfalz zusätzliche Ambulanzen in den Einzugsgebieten größerer Städte geben sollte.
Die einzige Anlaufstelle für Menschen mit Long-Covid-Symptomen in Rheinland-Pfalz brauche unbedingt mehr Unterstützung, sagt Astrid Weber. Sonst könne man die Behandlung und Beratung von Menschen, die unter den Spätfolgen einer Corona-Infektion leiden, nicht mehr leisten: "Wir sind ja keine Long-Covid-Insel, die Fälle gibt es überall. Nur eben keine Long-Covid-Ambulanzen."
Wunsch nach besserer Versorgung vor Ort
Weber fordert größere Versorgungsstrukturen: Mit mehr Long-Covid-Ambulanzen in Rheinland-Pfalz könnten nicht nur Wartezeiten verkürzt werden, sondern die Betroffenen auch näher an ihren Wohnorten versorgt werden.
Außerdem könnten so sowohl die Diagnose als auch die anschließende Behandlung regional stattfinden. Durch die Netzwerke der Ärzte in Ambulanzen könnten Patienten einen direkten Weg zu Fachärzten und Therapeuten in ihrer Nähe finden.
Gleichzeitig würde damit die Long-Covid-Ambulanz in Koblenz entlastet, sagt Weber und wünscht sich, mit ihrem Appell Gehör zu finden. Bislang kamen nach ihren Angaben Long-Covid-Patienten nicht nur aus ganz Rheinland-Pfalz, sondern auch aus anderen Bundesländern nach Koblenz, um sich behandeln zu lassen.