Obwohl Freiburg ein Touristenmagnet ist und auch im vergangenen Jahr wieder einen neuen Gäste-Rekord aufgestellt hat, will die Stadt für Touristen noch attraktiver werden. Denn noch bleiben zu viele Hotelbetten in Freiburg leer, nachdem die Stadt die Bettenzahl in den vergangenen Jahren deutlich steigerte. Nun hat die Stadt ihr zweites, fortgeschriebenes Tourismuskonzept vorgestellt, um das Geschäft weiter anzukurbeln.
"Freiburg-Gefühl": Einzigartige Verbindung von Stadt und Natur
Kaum eine Großstadt liegt wie Freiburg eingebettet in eine so attraktive Naturlandschaft. In Freiburg können Einheimische wie Gäste direkt loswandern, aufs Mountainbike steigen oder im Sommer die Füße in die Dreisam stecken. Mit dieser Kombination aus "Natur und aktiv" will die Stadt in Konkurrenz zu anderen Destinationen punkten. Das soll das neue Tourismuskonzept vermitteln, das die Freiburg Wirtschaft, Touristik und Messe Gesellschaft (FWTM) am Montag vorgestellt hat. Am 23. April wird es im Gemeinderat beraten.
Arbeiten und Urlaub machen
Besonders ankurbeln will die FWTM den Geschäftsreisentourismus, insbesondere mit Blick auf die Uniklinik und die Fraunhofer Institute. So will sie gezielt Tagungen und Kongresse anwerben in der Hoffnung, dass der eine oder die andere sogar noch ein paar Tage Urlaub dranhängt. Das soll Betten gerade in der Nebensaison füllen, in der das Geschäft lange nicht so brummt wie im Juli und August.
37 Schlüsselprojekte will die FWTM in den kommenden Jahren angehen, um die neue Strategie in die Praxis zu übersetzen. Sie will Gäste beispielsweise an die Dreisam führen und Radwege oder Mountainbike-Trails besser vermarkten. Auch das Trendthema "workation" will man stärker aufgreifen: eine Mischung aus "work" (Arbeit) und "vacation" (Urlaub). Jenseits der Innenstadt möchten die Wirtschaftsförderer unter anderem auch die Stadtteile für Gäste attraktiver machen. Zur Umsetzung des Tourismuskonzepts gibt es jährlich eine Million Euro aus der Übernachtungssteuer.
2023 hat Freiburg einen neuen Rekord im Tourismus geknackt
2,1 Millionen Übernachtungen sind im vergangenen Jahr in Freiburg gezählt worden - in Hotels, Pensionen, auf Campingplätzen und Gasthöfen. Das waren vier Prozent mehr als im Vorjahr, in dem es bereits auch schon einen Rekord gegeben hatte, bilanzierte die FWTM Anfang März. Mit Abstand die meisten Gäste kamen aus der Schweiz, gefolgt von Frankreich, Spanien, den Niederlanden, Italien und den USA.
Die Stadt hat noch Platz für deutlich mehr Gäste
Die Hotels in Freiburg sind trotz dieser Entwicklung aber nicht ausgelastet - im Schnitt nur etwas mehr als zur Hälfte und schlechter. Vor der Corona-Pandemie war die Auslastung besser, trotz insgesamt weniger Übernachtungen. Denn da gab es noch deutlich weniger Betten. Freiburg hat also Platz für noch mehr Besucherinnen und Besucher. Sie müssen nur gut auf die Stadt verteilt werden - im Einklang mit den Einwohnerinnen und Einwohnern.