Förster Martin Roth

Mit digitaler Technik den Wald schützen

Einfach besonders: Förster Martin Roth

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Sabine Steinfurth
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Der Meersburger Förster Martin Roth ist leidenschaftlicher Kämpfer für einen gesunden und zukunftsfähigen Wald. Um dem Waldsterben Herr zu werden, setzt er auch digitale Technik ein.

Sein Revier reicht von Meersburg über Uhldingen bis Salem und weiter über Bermatingen und Kluftern nach Immenstaad. Förster Martin Roth engagiert sich für den Erhalt des Waldes auf der 1.200 Hektar großen Fläche im Bodenseekreis. Dafür setzt er auch digitale Mittel ein, was ihm den Beinamen Digital-Förster eingebracht hat.
SWR-Reporterin Sabine Steinfurth findet den Einsatz des Försters für den Wald "einfach besonders".

Eschen, Tannen, Buchen - viele der älteren hohen Bäume sterben, sagt der Meersburger Förster Martin Roth. In den vergangenen sechs Jahren sei die Hälfte dieser Bäume eingegangen. Und eine Erholung des Waldes sei nicht abzusehen. Auch dieser Sommer ist bisher zu trocken, begleitet von Hitze und Wind. Das seien auch beste Bedingungen für den Borkenkäfer.

Präzisionstechnik hilft, den Waldboden zu schonen

Um den Wald so gut als möglich zu schonen, setzt Roth digitale Technik ein, wie zum Beispiel eine Präzisions-Satellitenantenne auf der Holzfällmaschine. Mit dieser kann er dem 25 Tonnen schweren Baum-Ernter eine Spur exakt vorgeben, in der er fahren darf. So wird möglichst wenig Boden durch die schweren Maschinen verdichtet.

Drohne überblickt Sturmschäden schneller

Drohnen sind besonders hilfreich, wenn es darum geht, Waldschäden schnell zu erkennen, die etwa durch Sturm oder den Borkenkäfer verursacht wurden. Dann kann er schneller handeln und Folgeschäden eindämmen. Bei Borkenkäferbefall zählt jede Woche, damit die Schädlinge nicht weiter in den Wald vordringen, weiß der Förster.

"Wenn ich einen Sturmschaden habe, würde ich wochenlang durch meine Wälder laufen, um alles zu erfassen. Mit der Drohne kann ich an einem Tag ein Viertel meines Reviers befliegen lassen und bei Schäden weitere Aktionen einleiten."

Förster Martin Roth
Mit Hilfe einer Drohne überblickt Förster Martin Roth die Waldschäden schneller.

Bereits jetzt gibt es Kahlflächen im Immenstaader Revier - Buchen sind vertrocknet, Eschen sind von Pilzen befallen, die sie absterben lassen. Für Förster Roth gibt es da nur eine Lösung: Die Nachpflanzung darf nur mit wärmeresistenteren Baumarten wie Esskastanien, Platanen oder amerikanischen Roteichen erfolgen. Bis diese so groß sind, dass sie den Waldboden beschatten können, dauert es 20 bis 40 Jahre.

Hoffen auf einen verregneten Sommer

Martin Roth tut was er kann, damit der Wald wieder nachhaltig wachsen kann. Doch allein wird er es nicht schaffen, sagt er. Deshalb wünscht er sich einen verregneten Sommer, viel Unterstützung bei der Aufforstung und die Einhaltung der Klimaziele der Politik.

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