Kung Fu-Talent Pauline gewinnt mit 10 Jahren einen Preis in China

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AUTOR/IN
Lisamarie Haas
ONLINEFASSUNG
Berno Graf
Porträt Berno Graf.

Pauline hat eine große Leidenschaft: Kung Fu. Die 10-Jährige trainiert regelmäßig in Tübingen. Sie hat einen Preis bei einer Talentshow in China gewonnen und hat große sportliche Ziele:

Ich möchte bei der Weltmeisterschaft dabei sein. Dafür muss ich aber erstmal in die Nationalmannschaft kommen. 

Die Talentshow in China 

Die 10-Jährige nimmt an einem Wettkampf teil und gewinnt ein Ticket nach China zu einem großen Talentwettbewerb: „Ich dachte, dass ich es einfach mal ausprobiere. Ich habe gar nichts erwartet.” Für Pauline geht es nach China und dort ist sie Teil der Talentshow Chinese Bridge. In der Sportart Wushu, einer Kombination aus traditionellen chinesischen Kampfkünsten, gewinnt sie einen Preis und darf auch im chinesischen Fernsehen auftreten. „Vor und nach dem Auftritt war ich total aufgeregt. Aber irgendwie habe ich es hinbekommen. Ich weiß gar nicht wie, aber irgendwie habe ich es hinbekommen.” 

Mit 10 Jahren: Leidenschaft Kung Fu 

Ganz fremd ist Pauline China nicht. Als Pauline 4 Jahre alt ist, zieht ihr Vater Robert beruflich nach Hongkong. Pauline wächst mit chinesischer Sprache und Kultur auf: „Als wir wieder nach Deutschland gezogen sind, hatte ich Lust weiterzumachen. Und dann habe ich in einer Schnupperstunde Kung Fu ausprobiert und ich fand es toll.” Vater Robert erzählt: „Wir sind natürlich unglaublich stolz!” Aber für Robert ist auch wichtig: Das Kind sein soll im Vordergrund stehen. Paulines Vater möchte seiner Tochter zwar alles ermöglichen, aber die Schule hat Priorität. Die Leiterin der Wushu-Akademie in Tübingen sagt: „Pauline gehört zu der Gruppe Mädchen, die sehr motiviert sind. Das bringt in der ganzen Gruppe sehr viel, weil sie gegenseitig sagen: Ich will diese Bewegung können und diese.” Und Paulines Motivation ist ihr anzumerken. Stolz präsentiert sie ihren Pokal und die Urkunde von ihrer großen Reise nach China.

Cat Calls of Mainz

Es dauerte keine fünf Minuten – Nachdem wir die ‚Aufsager‘ für den Anfang des Films aufgezeichnet haben, laufen wir zusammen mit Hannah, Lea, Isabelle und Melina von "Cat Calls of Mainz" zum Mainzer Hauptbahnhof. Das erste was passiert: Die vier werden sexuell belästigt und einer der „Heimat“-Autoren wird zum Chef der Gruppe erklärt, weil er ein Mann ist. Während der Dreharbeiten kam es zu zwei weiteren Belästigungen. Hannah, Lea, Isabelle und Melina sind Studentinnen aus Mainz, die das Projekt „Cat Calls of Mainz“ rund um den Weltfrauentag 2020 gestartet haben. Angelehnt an zahlreiche andere Cat-Calls-Projekte in der ganzen Welt: „Wir haben uns das erst eigentlich nur für eine Woche vorgenommen – Nachrichten zu empfangen und kreiden zu gehen. Dann war die Woche vorbei und wir haben gemerkt: Wow, das findet jetzt schon viel Resonanz. Dann gab es für uns keinen Grund aufzuhören.“ Kreiden gehen bedeutet, sie schreiben mit Kreide sogenannte „Cat Calls“, also in der Regel verbale sexuelle Belästigungen, mit Kreide auf die Straße. Alles Belästigungen, die jemand erlebt und ihnen auf ihrem Instagram-Kanal zugeschickt hat. „So werden Leute mit dieser sexistischen Problematik konfrontiert, die sonst das Privileg haben, damit nicht in Berührung zu kommen.“ Das sei ihnen super wichtig, sagt Lea, eine der Mitinitiatorinnen der Gruppe. Aber es geht ihnen vor allem um die Opfer. „Dass Betroffene die Möglichkeit haben, sich diesen Raum zurückzuerobern, in dem ihnen etwas Schlimmes passiert ist. Man hat so ein starkes Ohnmachtsgefühl, wenn man das im Alltag ständig erleben muss.“ So möchten sie etwas in der Gesellschaft verändern und für das Thema sensibilisieren.

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Lisamarie Haas
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