"Ich möchte ein 100% schwarzer Deutscher sein."

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Kossi ist Journalist und wurde in seiner alten Heimat Togo verfolgt. In Deutschland bekam er Asyl und lebt heute glücklich in Mengen. Für ihn sind die meisten Deutschen keine Rassisten. Viele hätten nur Angst vor dem Unbekannten.

Kossi wurde in Lomé, der Hauptstadt von Togo, geboren. Dort wuchs er gut behütet bei seiner Großmutter auf: "Ich habe eine schöne Kindheit gehabt. Wir hatten alles, um glücklich sein." Dass sein Vater ein Soldat war, machte ihm erst später Probleme, als er begann, als Journalist zu arbeiten. "Ich habe für Focus gearbeitet, eine der besten Zeitungen in Togo. Ich habe über verschiedene Themen geschrieben. Am meisten über Korruption in Krankenhäusern und den Schwarzmarkt für Benzin in Nigeria", sagt Kossi. "2013 habe ich angefangen Probleme in Togo zu bekommen. Die Regierung dachte, mein Vater hat mir Informationen gegeben."

Verfolgt 

Die Soldaten kamen zu mir nach Hause, um mich umzubringen.

Mehrmals kam Kossi wegen seiner publizierten Texte ins Gefängnis, bekam aber immer Recht. Bis 2016 die Soldaten bei ihm auftauchten: "Das ist wie ein Ritual: Wenn die Regierung gegen jemanden ist, schickt sie Soldaten, um ihn zu töten." Von Todesangst getrieben, flüchtete er nach Ghana und von dort aus nach Deutschland, wo er völlig gebrochen ankam: "Angst habe ich gehabt. Ich war traumatisiert, ich konnte nicht mehr schnell laufen oder gehen. Ich konnte nicht schlafen."

Bis heute, wenn ich einen Polizisten oder Soldaten sehe, macht mein Herz etwas – wie ein Signal. Aber heute habe ich keine Angst mehr.

Neue Heimat 

In Deutschland bekam er recht bald psychologische Hilfe. Vier Jahre nach seiner Flucht fühle er sich sicher: "Meine Heimat ist heute Mengen. Ich habe hier eine Ruhe im Herzen gefunden." In seiner neuen Heimat studiert Kossi Medienwissenschaft, engagiert sich ehrenamtlich und setzt sich für eine Herzenssache ein, die er so formuliert: "Ich bin der Meinung, dass die meisten Deutschen keine Rassisten sind. Die meisten haben einfach Angst vor dem Unbekannten. Ich möchte Menschen die Angst vor Ausländern nehmen."

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SWR