Leukämie: Stammzellenspenderin wird zur besten Freundin

Stand
AUTOR/IN
Luca Rizzelli

Sonja aus Gärtringen hat Dietmar aus Nordrhein-Westfalen Stammzellen gespendet. Obwohl solche Spenden eigentlich anonym bleiben, lernten sich die beiden trotzdem kennen und entwickelten eine tiefe Freundschaft. 

Wir können über alles reden, kennen die Probleme des anderen. Wir sind uns da total nah. 
 

Sonja aus Gärtringen spendete Dietmar nach seiner Leukämie-Diagnose Stammzellen und rettete ihm dadurch das Leben. Danken konnte er seiner Lebensretterin zunächst nicht, denn die Spende war anonym. Eigentlich bleiben solche Spenden dies auch, doch die beiden lernten sich über Umwege trotzdem kennen. Als Dietmars Blutkrebs zurückkommt, entscheidet sich Sonja, ihm ein zweites Mal zu helfen.

Dietmar kämpft wochenlang um sein Leben

Diesmal ging es nicht um Sonjas Stammzellen, sondern um ihre Lymphozyten. Doch Dietmars Immunsystem stieß die fremden Zellen zunächst ab und ein wochenlanger Kampf um sein Leben begann. Sonja machte sich große Sorgen:

Ich dachte, wenn der das nicht packt, beerdige ich mein eigenes Blut.

Eine tiefe Freundschaft entwickelt sich

Doch am Ende schaffte es Dietmar und besiegte mit Sonjas Spende den Blutkrebs. Ihre gemeinsamen Erlebnisse schweißten sie zusammen und ließen sie eine tiefe Freundschaft entwickeln. Sie teilen ihre Sorgen, Wünsche, Hoffnungen und Ängste. Beide stützen sich gegenseitig, egal wie schwer oder dunkel die Probleme des anderen gerade sind. "Ein Anruf reicht und sie können quatschen", meint Sonja, egal um was es geht. 

Das Wort Freundschaft trifft es eigentlich schon gar nicht mehr. Der Krebs hat die beiden so stark zusammengeschweißt, dass sich die Beziehung der beiden eher nach Familie anfühlt. "Wie ein Bruder", das beschreibt es für Sonja am besten, wenn sie über Dietmar spricht. Und umgekehrt findet Dietmar, dass der Krebs am Ende, neben allen schlechten Seiten, auch etwas Gutes hatte. Durch die Diagnose haben sie sich kennengelernt und konnten gemeinsam gegen die Krankheit kämpfen.  

Bad Canstatt

Wohnen im ehemaligen Knast

Dicke Mauern, vergitterte Fenster, schwere Zellentüren: Auf den ersten Blick sieht Andreas Wohnung nicht gerade gemütlich aus. Er wohnt mit seiner Familie in einem ehemaligen Gefängnis.

Stand
AUTOR/IN
Luca Rizzelli