Was war deine größte Enttäuschung? Menschen in Mainz erzählen

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Katharina Feißt
Bild von Katharina Feißt, Studio Mainz

„Ich bin enttäuscht, dass meine Jobsuche bis jetzt nicht so gelaufen ist, wie ich es gerne hätte – gerade mit Corona. Da bin ich ein bisschen entmutigt. Aber ich glaube, es kann jetzt nur besser werden.”

Egal ob im Beruf, der Familie oder der Liebe – Enttäuschungen gehören zum Leben dazu. Ein Mann in Mainz erzählt uns, dass er in seinen Zwanzigern viele Menschen in seinem Umfeld durch Unfälle verloren hat. „Das prägt einen dann schon. Da braucht man wirklich ein Fundament, was trägt.“ Für ihn ist das sein christlicher Glaube. Eine junge Frau erinnert sich, wie sie mit zwölf Jahren ihren großen Bruder an Blutkrebs verloren hat. Trotzdem geht sie positiv durchs Leben: „Mir geht es eigentlich relativ gut damit, weil ich weiß, dass er an einem Ort ist, wo er nicht krank ist. Jetzt geht es ihm besser.“

Für unsere Serie #1MinuteGefühle waren wir dieses Mal in der Mainzer Innenstadt unterwegs und haben Menschen auf der Straße angesprochen. Wir wollen wissen, was ihr fühlt oder denkt und fragen euch nach emotionalen Erinnerungen.

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46 Jahre im gleichen Job: Hufschmied Hans-Peter

Das Problem ist, wie im Handwerk allgemein: Es will keiner mehr dreckig werden, es will keiner mehr bei Wind und Wetter draußen sein.
Hans-Peter, 70, Hufschmied aus Aichwald
Eigentlich ist Hans-Peter schon längst im Rentenalter, aber aufhören will der Hufschmied noch nicht so richtig. „So zweimal in der Woche, 2-4 Pferde, mehr will ich nicht. Und mehr lässt auch meine Frau nicht mehr zu“, sagt er lachend. Was ihn an seinem Beruf glücklich macht, hat er uns erzählt: „Man hat mit Lebewesen zu tun. Man hat eine Verantwortung gegenüber den Lebewesen.“
Nachwuchsmangel im Handwerk
Neben seiner Liebe zu seinem Handwerk gibt es aber noch eine zweite Sache, die ihn weiterarbeiten lässt: Der Nachwuchsmangel. Der 70-Jährige beobachtet: „Die Eltern wollen für ihre Kinder immer, dass es ihnen besser geht als ihnen selbst. Die sollen nichts mehr arbeiten, die sollen nur noch am Computer sitzen im Warmen und die Tasten drücken und das funktioniert bei uns nicht.“
Ohne Pferde geht es nicht
Für ihn käme das nicht in Frage – die Arbeit mit den Pferden, auch der Umgang mit seinen Kunden – Hans-Peter liebt seinen Beruf. „Ich mache das eigentlich nicht wegen dem Geldverdienen, das ist eine Passion. Ich kann nicht ohne.“