Pascal ist Maurer aus Leidenschaft und liebt sein Handwerk

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AUTOR/IN
Julian Camargo Krauskopf
Heimat RP

Für mich ist das faszinierend. Man sieht die Gebäude, die errichtet werden, man weiß, was man gemacht hat. Was will man mehr?

Pascal ist Maurer aus Leidenschaft. Er schätzt die Vielseitigkeit und die Zeit an der frischen Luft, auch wenn es mal unbequem und dreckig werden kann. Zu seinen Aufgaben gehört alles von Stahlträgern befestigen, über Schalen und Betonieren bis hin zum Fahren von großen Baustellenfahrzeugen – je nachdem, was gerade gebraucht wird. Natürlich wird manchmal auch klassisch mit Steinen und Mörtel gemauert. Der Berufswunsch kam durch seinen großen Bruder, der bei der gleichen Firma in Ingelheim arbeitet.

„Der hat zu Hause bei uns im Elternhaus immer bisschen was gemacht und ich habe dann mitgeholfen. Das hat mich interessiert, man ist körperlich, man ist draußen, es macht mir Spaß und dann habe ich gesagt: ‚Okay, ich mache ich auch die Lehre.‘“

Aktuell ist Pascal schon Vorarbeiter auf kleineren Baustellen

Sein Ziel ist es, später auch bei großen Projekten Verantwortung zu übernehmen. In der Baubranche bleiben möchte er auf jeden Fall. Auch das Miteinander mit Kollegen aus verschiedenen Kulturen ist für ihn eine Bereicherung: „Man lernt viele andere Kulturen kennen, was auch sehr wichtig ist, dass das alles ein Miteinander ist.“

Fachkräftemangel in der Baubranche

Dass trotzdem ein Fachkräftemangel herrscht, kann sich Pascal durch die körperlich schwere Arbeit teilweise unter Zeitdruck erklären. Außerdem solle man „nicht aus Zucker sein“, wenn es um schlechtes Wetter oder einen rauen Ton geht. Es gäbe viel Lärm, man müsse auch mal laut werden, wenn es gar nicht böse gemeint sei.

Für Pascal ist der Beruf genau das richtige. An seinem 16. Lebensjahr hat er seine Lehre begonnen und bereut es seitdem kein bisschen: „Wo ich jetzt bin, das ist genau das, was ich möchte und auch so lange wie möglich ausüben möchte.“

Kamera: Kai Zinßer

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46 Jahre im gleichen Job: Hufschmied Hans-Peter

Das Problem ist, wie im Handwerk allgemein: Es will keiner mehr dreckig werden, es will keiner mehr bei Wind und Wetter draußen sein.
Hans-Peter, 70, Hufschmied aus Aichwald
Eigentlich ist Hans-Peter schon längst im Rentenalter, aber aufhören will der Hufschmied noch nicht so richtig. „So zweimal in der Woche, 2-4 Pferde, mehr will ich nicht. Und mehr lässt auch meine Frau nicht mehr zu“, sagt er lachend. Was ihn an seinem Beruf glücklich macht, hat er uns erzählt: „Man hat mit Lebewesen zu tun. Man hat eine Verantwortung gegenüber den Lebewesen.“
Nachwuchsmangel im Handwerk
Neben seiner Liebe zu seinem Handwerk gibt es aber noch eine zweite Sache, die ihn weiterarbeiten lässt: Der Nachwuchsmangel. Der 70-Jährige beobachtet: „Die Eltern wollen für ihre Kinder immer, dass es ihnen besser geht als ihnen selbst. Die sollen nichts mehr arbeiten, die sollen nur noch am Computer sitzen im Warmen und die Tasten drücken und das funktioniert bei uns nicht.“
Ohne Pferde geht es nicht
Für ihn käme das nicht in Frage – die Arbeit mit den Pferden, auch der Umgang mit seinen Kunden – Hans-Peter liebt seinen Beruf. „Ich mache das eigentlich nicht wegen dem Geldverdienen, das ist eine Passion. Ich kann nicht ohne.“