Liebe auf Umwegen: Nach 22 Jahren verlieben sich Linda und ihr Nachbar

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Ann-Christin Rittau
Ann-Christin Rittau trägt eine gelbe Jacke und lächelt in die Kamera.

Als wir beschlossen haben, zusammen zu sein, habe ich nach einer Woche nochmal nachgedacht und habe ihm gesagt: ‚Du kannst immer noch abspringen, weil ich weiß ja nicht, wie lange ich noch da bin.'

Linda und ihr Nachbar wohnen seit 22 Jahren in einem Haus. Trotz der Nähe leben beide ihr eigenes Leben. Als Lindas Nachbar seine Frau durch eine Krebserkrankung verliert, tritt Linda in sein Leben. Ab und zu backt sie einen Kuchen und die beiden verbringen immer öfter Zeit miteinander. Kurz darauf erkrankt auch Linda an Krebs.

„Als er erfahren hat, dass auch ich Krebs habe, da hat er gesagt: „Sie sind nicht allein!“ Und seitdem sind wir zusammen.“

Für ihren Nachbarn ist klar, dass er Linda in dieser schweren Zeit zur Seite steht. Er begleitet sie ins Krankenhaus und ist auch darüber hinaus immer für sie da. Die beiden nutzen ihre gemeinsame Zeit so gut es nur geht für schöne Momente im Alltag, sie verbringen viel Zeit mit ihren Kindern oder unternehmen gemeinsame Reisen.

Linda haben wir in Mainz durch Zufall getroffen und uns mit ihr unterhalten.

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Das Problem ist, wie im Handwerk allgemein: Es will keiner mehr dreckig werden, es will keiner mehr bei Wind und Wetter draußen sein.
Hans-Peter, 70, Hufschmied aus Aichwald
Eigentlich ist Hans-Peter schon längst im Rentenalter, aber aufhören will der Hufschmied noch nicht so richtig. „So zweimal in der Woche, 2-4 Pferde, mehr will ich nicht. Und mehr lässt auch meine Frau nicht mehr zu“, sagt er lachend. Was ihn an seinem Beruf glücklich macht, hat er uns erzählt: „Man hat mit Lebewesen zu tun. Man hat eine Verantwortung gegenüber den Lebewesen.“
Nachwuchsmangel im Handwerk
Neben seiner Liebe zu seinem Handwerk gibt es aber noch eine zweite Sache, die ihn weiterarbeiten lässt: Der Nachwuchsmangel. Der 70-Jährige beobachtet: „Die Eltern wollen für ihre Kinder immer, dass es ihnen besser geht als ihnen selbst. Die sollen nichts mehr arbeiten, die sollen nur noch am Computer sitzen im Warmen und die Tasten drücken und das funktioniert bei uns nicht.“
Ohne Pferde geht es nicht
Für ihn käme das nicht in Frage – die Arbeit mit den Pferden, auch der Umgang mit seinen Kunden – Hans-Peter liebt seinen Beruf. „Ich mache das eigentlich nicht wegen dem Geldverdienen, das ist eine Passion. Ich kann nicht ohne.“