Für Constanze stand nach dem Tod ihres Vaters fest, dass sie die Fahrschule weiterführen wird. Damals hatte sie noch einen Bürojob und lebte mit ihren Kindern in Frankfurt. Doch um den letzten Wunsch ihres Vaters zu erfüllen, traf sie die Entscheidung, nach Ingelheim zuziehen.
Zunächst war das eine große Veränderung, da Constanze umschulen musste, um die Fahrschule übernehmen zu können. Auch die Verantwortung lastete zu Beginn schwer auf ihren Schultern. Gerade in einer solchen ‚Männerdomäne‘, wie sie selbst sagt, ist es als Chefin nicht einfach, sich zu behaupten und neue Angestellte zu gewinnen. Umso glücklicher ist sie, dass sie den Familienbetrieb zusammen mit der Hilfe ihres Cousins führt und das Erbe ihres Vaters übernehmen konnte. „Ich laufe quasi seine Schritte weiter und das ist ein gutes Gefühl.“
Auch für ihre Kinder war der Umzug eine große Veränderung. Mittlerweile hat sich die Familie in Ingelheim eingelebt und selbst Constanzes Sohn hilft fleißig in der Fahrschule mit. So hat dieser sich beispielsweise für einen Fahrsimulator stark gemacht, an dem die Fahrschüler üben können, bevor es auf die Straße geht.
Durch Constanzes Erfahrungen im vorherigen Job, war es ihr vor allem wichtig, den Internetauftritt der Fahrschule zu modernisieren. Die neue Website und ihr Ehrgeiz haben dazu beigetragen, dass die Fahrschule expandiert. Bereut hat sie ihre Entscheidung nicht:
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46 Jahre im gleichen Job: Hufschmied Hans-Peter
Das Problem ist, wie im Handwerk allgemein: Es will keiner mehr dreckig werden, es will keiner mehr bei Wind und Wetter draußen sein.
Hans-Peter, 70, Hufschmied aus Aichwald
Eigentlich ist Hans-Peter schon längst im Rentenalter, aber aufhören will der Hufschmied noch nicht so richtig. „So zweimal in der Woche, 2-4 Pferde, mehr will ich nicht. Und mehr lässt auch meine Frau nicht mehr zu“, sagt er lachend. Was ihn an seinem Beruf glücklich macht, hat er uns erzählt: „Man hat mit Lebewesen zu tun. Man hat eine Verantwortung gegenüber den Lebewesen.“
Nachwuchsmangel im Handwerk
Neben seiner Liebe zu seinem Handwerk gibt es aber noch eine zweite Sache, die ihn weiterarbeiten lässt: Der Nachwuchsmangel. Der 70-Jährige beobachtet: „Die Eltern wollen für ihre Kinder immer, dass es ihnen besser geht als ihnen selbst. Die sollen nichts mehr arbeiten, die sollen nur noch am Computer sitzen im Warmen und die Tasten drücken und das funktioniert bei uns nicht.“
Ohne Pferde geht es nicht
Für ihn käme das nicht in Frage – die Arbeit mit den Pferden, auch der Umgang mit seinen Kunden – Hans-Peter liebt seinen Beruf. „Ich mache das eigentlich nicht wegen dem Geldverdienen, das ist eine Passion. Ich kann nicht ohne.“
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