Pflegerin Patricia sieht ihre Arbeit im Hospiz als Berufung

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Julian Camargo Krauskopf
Heimat RP

„Seit ich im Kindergarten war, wusste ich, dass ich Krankenschwester werden wollte und habe es keine Sekunde bereut.“ Und das merkt man Patricia Mollnau an. Sie arbeitet im Christophorus-Hospiz in Mainz und betreut dort Menschen, die wissen, dass sie bald sterben werden.

Die Gäste fühlen sich hier wohl

Keine einfache Aufgabe, die Patricia aber mit Hingabe und großem Engagement meistert. Die Arbeit gibt ihr viel, auch, weil sie weit über die Pflege hinausgeht. Denn im Hospiz geht es darum, den Gästen, wie die Bewohner hier genannt werden, einen würdevollen und erfüllten letzten Lebensabschnitt zu ermöglichen. Dazu gehören auch lange Gespräche oder gemeinsames Musizieren – einfach alles, was den Menschen die Zeit schöner macht.

Musik bringt Gäste und Mitarbeiter zusammen

Da passt es gut, dass Patricia Cello und ihre Kollegin Klavier spielt. Zusammen spielen sie am liebsten romantische, melancholische Stücke. Für die Gäste ist das oft bewegend, sodass auch schonmal Tränen fließen. Ob aus Trauer oder Freude, spielt dabei keine Rolle, denn im Hospiz gilt:

„Alles darf sein.“

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46 Jahre im gleichen Job: Hufschmied Hans-Peter

Das Problem ist, wie im Handwerk allgemein: Es will keiner mehr dreckig werden, es will keiner mehr bei Wind und Wetter draußen sein.
Hans-Peter, 70, Hufschmied aus Aichwald
Eigentlich ist Hans-Peter schon längst im Rentenalter, aber aufhören will der Hufschmied noch nicht so richtig. „So zweimal in der Woche, 2-4 Pferde, mehr will ich nicht. Und mehr lässt auch meine Frau nicht mehr zu“, sagt er lachend. Was ihn an seinem Beruf glücklich macht, hat er uns erzählt: „Man hat mit Lebewesen zu tun. Man hat eine Verantwortung gegenüber den Lebewesen.“
Nachwuchsmangel im Handwerk
Neben seiner Liebe zu seinem Handwerk gibt es aber noch eine zweite Sache, die ihn weiterarbeiten lässt: Der Nachwuchsmangel. Der 70-Jährige beobachtet: „Die Eltern wollen für ihre Kinder immer, dass es ihnen besser geht als ihnen selbst. Die sollen nichts mehr arbeiten, die sollen nur noch am Computer sitzen im Warmen und die Tasten drücken und das funktioniert bei uns nicht.“
Ohne Pferde geht es nicht
Für ihn käme das nicht in Frage – die Arbeit mit den Pferden, auch der Umgang mit seinen Kunden – Hans-Peter liebt seinen Beruf. „Ich mache das eigentlich nicht wegen dem Geldverdienen, das ist eine Passion. Ich kann nicht ohne.“