Zweite Chance für die Liebe – Detlef und Manuela verlieben sich nach Krebstod der Partner

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Ulrike Pia Stegemann
Ulrike Pia Stegemann
Katharina Feißt
Bild von Katharina Feißt, Studio Mainz

Bei 7 Milliarden Menschen muss man erst mal den finden, der zu einem passt. Das ist ja wie ein Sechser im Lotto.

11 Jahre pflegt Detlef seine krebskranke Frau. Auch Manuela verliert ihren Partner an den Krebs und bleibt lange alleine. Dann lernen sich die beiden kennen – denn obwohl sie im gleichen Ort wohnten, hatten sie bisher nicht viel miteinander zu tun. Eine gemeinsame Bekannte ändert das. „Ich habe anrufen und gefragt, ob ich sie mal besuchen könnte. Und dann habe ich an ihrer Tür geklingelt und dann haben wir uns zwei Stunden unterhalten und dann gab es einen nächsten Termin und noch einen und noch einen. Und dann irgendwann hat sich die Liebe entwickelt.“

Detlef und Manuela verlieben sich, bauen ein gemeinsames Haus und sich ein gemeinsames Leben auf. Sie erfüllen Manuelas Lebenstraum von einer Kreuzfahrt in der Karibik. Eine zweite Chance für die Liebe. „Am Anfang denkt man, man möchte gar keinen mehr. Ich war länger allein. Ja, jeder hat so seine eigenen Erfahrungen gemacht. Wir freuen uns einfach, dass wir zusammen sind“, erzählt Manuela.

Beide sind dankbar und glücklich, dass sie sich gefunden und nach dem Verlust noch einmal neu verliebt haben. Aus ihren Erfahrungen haben sie ein Lebensmotto gewonnen: „Dass man nichts verschieben soll. Wir möchten heute leben und das Leben so genießen, wie wir es können. Wir wissen nicht, wie lange, das weiß niemand. Und insofern freuen wir uns eigentlich immer. Wir erfreuen uns daran, was wir gerade machen. Wir sind dankbar und auch ein bisschen demütig dafür.“

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Das Problem ist, wie im Handwerk allgemein: Es will keiner mehr dreckig werden, es will keiner mehr bei Wind und Wetter draußen sein.
Hans-Peter, 70, Hufschmied aus Aichwald
Eigentlich ist Hans-Peter schon längst im Rentenalter, aber aufhören will der Hufschmied noch nicht so richtig. „So zweimal in der Woche, 2-4 Pferde, mehr will ich nicht. Und mehr lässt auch meine Frau nicht mehr zu“, sagt er lachend. Was ihn an seinem Beruf glücklich macht, hat er uns erzählt: „Man hat mit Lebewesen zu tun. Man hat eine Verantwortung gegenüber den Lebewesen.“
Nachwuchsmangel im Handwerk
Neben seiner Liebe zu seinem Handwerk gibt es aber noch eine zweite Sache, die ihn weiterarbeiten lässt: Der Nachwuchsmangel. Der 70-Jährige beobachtet: „Die Eltern wollen für ihre Kinder immer, dass es ihnen besser geht als ihnen selbst. Die sollen nichts mehr arbeiten, die sollen nur noch am Computer sitzen im Warmen und die Tasten drücken und das funktioniert bei uns nicht.“
Ohne Pferde geht es nicht
Für ihn käme das nicht in Frage – die Arbeit mit den Pferden, auch der Umgang mit seinen Kunden – Hans-Peter liebt seinen Beruf. „Ich mache das eigentlich nicht wegen dem Geldverdienen, das ist eine Passion. Ich kann nicht ohne.“